Rezension: Comic – Boldly go #14 „I.D.I.C. Part 2“

Notwendigerweise enthält meine Rezension des 2. Teils der „I.D.I.C.“-Miniserie Informationen zu Teil 1. Dies nur als Hinweis für alle jene, die planen den Comic zu lesen und sich nicht die Überraschungen verderben lassen wollen, von denen gerade diese Miniserie einige zu bieten hat.

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„Alles ist möglich“ – so lautet das Motto, unter dem diese Miniserie das vulkanische Prinzip der unendlicher Mannigfaltigkeit in unendlichen Kombinationen zelebriert. Und die Ereignisse am Beginn von Teil 2 führen dieses Prinzip dem Leser deutlich vor Augen. Folgten wir in Teil 1 noch der von James T. Kirk kommandierten U.S.S. Endeavour und dann in einem Paralleluniversum der von Captain Pike kommandierten U.S.S. Enterprise, wird die Geschichte in Teil 2 nun größtenteils aus der Perspektive von Captain Jane Kirk erzählt. Janes Universum ist Lesern der „Ongoing“-Comicreihe schon bekannt, sie trat mit ihrer größtenteils weiblichen Crew bereits in den vor vier Jahren erschienen Ausgaben #29 und #30 auf.

Genauso wie die Endeavour und Pikes Enterprise dringt Jane mit ihrem Schiff nun abermals in eine sonderbare chronotronische Anomalie ein und findet in ihrem Inneren nicht nur zwei andere Raumschiffe, sondern unzählige weitere Schiffe vor. Bei den meisten von ihnen handelt es sich eindeutig um wiedererkennbare Enterprises, die von – mal mehr mal weniger – vertraut wirkenden Offizieren bemannt sind.

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Aber auch ein klingonischer Kreuzer ist anwesend, der auf Pikes Enterprise das Feuer eröffnet und deren Captain (James T. Kirk als von Klingonen erzogener Krieger) die Auslieferung von Simon Grayson (Spock, der von seiner Mutter Amanda großgezogen wurde) fordert. Dem Konflikt ein Ende setzt eine technologisch außergewöhnliche Enterprise, die nur von Androiden bemannt ist und geführt wird von „Kommandoeinheit JTK-1701“. Die Kampfsituation scheint sich aufgrund der Übermacht dieser Enterprise zu beruhigen … bis zu einer plötzlichen Energieentladung, woraufhin sich einige bunt gemischte Gruppen von Besatzungsmitgliedern unterschiedlicher Schiffe auf Planeten wiederfinden …

Fazit: Schon im 2. Teil der Miniserie erkennt man, wo diese 6teilige-Story hingehen wird. Konzentrierte man sich im 1. Teil noch auf zwei alternative Realitäten, kommt mit jener von Jane Kirk eine hinzu, die zumindest Jim Kirk von Endeavour vertraut ist. Zudem wird in Form der Anomalie das Tor zu unendlich vielen Schauplätzen geöffnet … obwohl es zum Schluss des 2. Teils noch ein Mysterium bleibt, wie die Protagonisten an diese Schauplätze gelangt sind. Es stellt sich die Frage, ob hinter dieser Anomalie, die die unterschiedlichsten Universen miteinander verknüpft, vielleicht mehr als nur eine Laune der Natur steckt.

Nachdem Teil 1 von dem mir davor noch unbekannten Josh Hood illustriert wurde, stammen die Zeichnungen zu Teil 2 von Megan Levens, deren Stil mir bereits aus früheren „Boldly go“-Comics bekannt war. Ihr runderer, „verniedlichender“ Stil ist auch hier wieder zu erkennen, aber dennoch wirken die Zeichnungen in „I.D.I.C.“-Teil 2 meistens wesentlich detaillierter und nuancierter als in in ihreren vorherigen „Star Trek“-Arbeiten. Dies könnte zum Teil auch am Team Marissa Louise und Triona Farrell liegen, die erstmals gemeinsam für die Koloration verantwortlich zeichnen.

Was ich an der grafischen Gestaltung ebenfalls noch positiv hervorheben möchte, ist das Textdesign, wenn „JTK-1701“ oder einer seiner Crew spricht. Ich hoffe, dass solche Merkmale auch in den folgenden vier Comics zum Einsatz kommen. Tatsächlich hätte man dieses Stilmittel zur Unterscheidung der Protagonisten aus den unterschiedlichen Universen bereits in den ersten beiden Teilen konsequent einsetzen können. Aber es ist auch nachvollziehbar, wenn man es nur bei Charakteren einsetzt, die sich optisch besonders stark von den anderen unterscheiden.

Bewertung: Nach einem stark charakterorientierten Auftakt ist Teil 2 der Geschichte wesentlich mehr auf die Handlung fokussiert. Zuerst finden sich die Helden mit ihrer neuen Situation zurecht, um sich dann urplötzlich an anderen Schauplätzen wiederzufinden. Das Mysterium funktioniert sehr gut, denn ich bin besonders gespannt auf die Erklärung, wie Jim Kirk, Simon Grayson, Sulu-1701 und Pavlovna Chekov in diesen Dschungel geraten sind, der sich vermutlich auf einem irdischen Subkontinent befindet. 😉 Da aber einige Fragen offen bleiben und dem Leser hier eher ein Zusammenbringen und weniger ein Kennenlernen der Charaktere geboten wird, gebe ich diesem dennoch sehr unterhaltsamen Teil der Miniserie einen Stern weniger als dem Auftakt und somit solide 4 Sterne.

4stars

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