Rezension: Comic – Ongoing #18

Nachdem die Ursprünge von Leonard McCoy in Ausgabe #17 der Ongoing-Reihe genauer beleuchtet wurde, wirft Ausgabe #18 einen Blick in die Vergangenheit der Kommunikationsoffizierin der Enterprise, Nyota Uhura. Dabei ist die Herangehensweise in diesem Comic eine andere. Ausgangspunkt ist diesmal nicht ihre Zeit auf der Enterprise, sondern noch auf der Sternenflottenakademie.

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Die Geschichte beginnt nachdem Uhura ihre Prüfung in einem Kurs bestanden hat, den ein gewisser Vulkanier an der Akademie abhält. Dies ist der Zeitpunkt, an den Uhura an ihn herantritt und sich über die nächsten Monate eine Beziehung entwickelt, die an einen Punkt gelangt, an der Spock bereit ist, eine Gedankenverschmelzung mit Uhura herzustellen. Und während dieser Verschmelzung tauchen Erinnerungen an ein bestimmtes Kindheitserlebnis an die Oberfläche.

Uhura besuchte in ihrer Kindheit zusammen mit ihren Eltern ihren Onkel Raheem, der auf einem anderen Planeten lebte. Ihr Onkel verfügte dabei über ein eigenes Shuttle, doch während eines gemeinsamen Fluges gibt es technische Probleme. Raheem muss in einem Raumanzug an der Außenhülle des Shuttles einen Meteroitenschaden beheben. Was sich eigentlich schnell beheben lassen sollte, entpuppt sich aber als eine deutlich größere Gefahr: Es kommt zu einer heftigen Explosion an Bord. Uhura übersteht sie am besten, doch ihre Eltern sind schwer verletzt und Ohnmächtig. Die einzige Hilfe ist ihr Onkel Raheem und der offene Funkkanal, über den Raheem seiner Nichte Anweisungen geben kann, wie Uhura sich selbst und ihre Eltern an retten kann …

Fazit: Sehr lobenswert ist schon mal, dass die Origin-Storys nicht alle nach dem selben Schema ablaufen. Während die Geschichte rund um McCoy fast dessen ganzes Leben im Zeitraffer Revue passieren ließ, konzentriert sich die Origin-Geschichte von Uhura auf ein einziges Kindheitserlebnis bzw. eine Rahmenhandlung während der Akademiezeit, die auch ihre Beziehung zu Spock beinhaltet. Die Geschichte rund um den Shuttle-Ausflug ist dabei wirklich sehr gelungen. Einerseits beschreibt sie, wie in dieser speziellen Situation ein Kommunikations-Ohrhörer für Uhura zum Rettungsanker wurde und wie sie begriff, wie wichtig das Zuhören und Verstehen ist. Anderseits ist die Story sogar trotz der Kürze überraschend spannend. Ich will nicht zu viel verraten, aber die Entwicklung der Notsituation hat mich doch überraschen können und sie spielt auch bewusst mit der Erwartungshaltung des Lesers.

Die Rahmenhandlung rund um Uhura und Spock an der Akademie ist hingegen etwas bieder geraten. Sicher geht es im Comic vorrangig um Uhuras Kindheitserlebnis und die Beziehungssache wurde wohl hauptsächlich deshalb als Rahmenhandlung gewählt, weil die Gedankenverschmelzung eine Überleitung zu diesem Erlebnis bildet. Aber eigentlich wird ein großer Teil des Kennenlernens von Uhura und Spock mittels Textfeld „Mehrere Monate später“ übersprungen. In der Hinsicht gefällt mir die Aufarbeitung des Themas in den „Starfleet Academy“-Romanen deutlich besser, vor allem in „The Assissination Game„.  Eine Romanreihe, die in der Akademiezeit Uhuras angesiedelt ist, kann aber natürlich besser die stetige Entwicklung der Beziehung zeigen als eine Comic-Rahmenhandlung.

Bewertung: Kurz und knapp lautet mein Urteil: Gut! Ein guter Comic und starke 4 Sterne wert. Vorrangig an der Kürze des Comcis und der Romanreihe als direkten und naturgemäßer überlegenen Konkurrenten zur Rahmenhandlung liegt es, dass keine höhere Wertung drinnen ist. Auch wenn die Überleitungen von Rahmen- zu Haupthandlung und retour gut funktioniert, zieht die Rahmenhandlung die Geschichte aber doch ein bisschen runter.

4stars

Anmerkung:

Onkel Raheems Shuttle ähnelt verdächtig einem Shuttlepod der Enterprise-D. 😀 Raheems Shuttle ist deutlich größer, hat mehr Fenster und sieht im Inneren ganz anders aus, aber von Außen ist die Ähnlichkeit unleugbar. Anderseits muss ich in diesem Fall die Zeichnungen loben, die das neue Innendesign des Shuttles hervorragend an das äußere Erscheinungsbild angepasst hat. Man erkennt auch von Innen, wo die äußeren Strukturen des Shuttles (Warpgondeln, Rettungskapsel) angebracht sind.

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