Rezension: „Star Trek – Designing Starships – Deep Space 9 and beyond“

Dieses Buch ist bereits das fünfte seiner Art, in dem Eaglemoss die Design-Artikel aus den Begleitheften seiner Raumschiffsammlung in einem schönen Hardcover-Buch bündelt. (Es ist sogar schon das sechste, wenn man das vergleichbare Buch zu „Battlestar Galactica“ mitzählt.) Der Schwerpunkt liegt diesmal auf den Raumschiffen aus der Serie „Deep Space Nine“ und natürlich auf der titelgebenden Raumstation, aber auch die Entstehungsgeschichten von Schiffen und Stationen aus anderen „Star Trek“-Serien und -Kinofilmen werden erläutert.

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Zur Gestaltung des Buches muss man inzwischen vermutlich nichts mehr sagen, der Vollständigkeit halber aber: Es handelt sich um ein stabiles Hardcover-Buch im Format 22,5 x 29 cm mit Hochglanzumschlag. Bemerkenswert ist der Umfang von fast 240 Seiten, die Artikel zu 42 Raumschiffen und Raumstationen beinhalten. Wie die anderen derartigen Bücher ist auch dieses nur in englischer Sprache erschienen.

Star_Trek_Designing_Starships_Deep_Space_Nine_and_Beyond_contentsDem Titel entsprechend beginnt das Buch mit einem umfangreichen Artikel zum Design der Raumstation Deep Space 9. Im Vergleich zum Artikel aus dem (beinahe schon 10 Jahre alten!) Begleitheft zum Sammelmodell der Station ist dieser nun deutlich umfangreicher, viermal so lang und wie gewohnt wird der Text von jeder Menge Konzeptzeichnungen und Fotos begleitet. Es gibt auch eine eigene Rubrik, die sich auf das Innendesign der Station konzentriert – ein Thema, das oft bei den Artikeln in den Heften vernachlässigt wird – und auch der Artikel, der aus einem Heft zu einem Bonusmodell stammt und auf die waffenmäßigen Adaptierungen der Raumstation zu Beginn der 4. Staffel eingeht, findet sich ebenfalls im Buch.

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Ebenfalls um einige Seiten ergänzt wurde der Artikel zum Runabout. Statt auf 6 Seiten wird das große Shuttle der Raumstation auf 14 Seiten thematisiert und bekam ebenfalls eine Rubrik zum Innendesign. Etwas mager im Vergleich fällt allerdings der Artikel zum zweiten wichtigen Raumschiff der Serie aus, nämlich zur Defiant. Obwohl das Schiff in der Serie eine große Rolle spielt, finden sich im Buch lediglich die 4 Seiten aus dem Heft wieder.

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Nachdem Schiffe der Bajoraner, Cardassianer, Breen und Jem’Hadar behandelt wurden, folgt darauf ein größerer Abschnitt über Klingonen-Schiffe. Eingeleitet wird dieser Abschnitt durch einen sehr ausführlichen Artikel, der gemeinsam die D7-Klasse und ihr Update aus „Star Trek – Der Film“ – die K’Tinga-Klasse – behandelt, anstatt lediglich die Artikel der beiden Begleithefte abzudrucken. Insgesamt ist der neue Artikel auch noch etwas ausführlicher und mit einigen neuen Bildern versehen. Allen voran mit Fotos von der ursprünglichen Variante der K’Tinga-Klasse, die nochmal wesentlich mehr Details erhielt, nachdem beschlossen worden war, aus dem Pilotfilm der ursprünglich geplanten TOS-Nachfolgeserie „Phase II“ einen Kinofilm zu machen.

Nach einer Reihe von Klingonen-Schiffen – von „The Next Generation“ bis „Enterprise“ – kommen auch die Romulaner und Vulkanier dran. Mit den Artikeln zum Warp-Shuttle aus „Star Trek – Der Film“ und dem Landungsschiff aus „Star Trek – Der Erste Kontakt“ sind auch wieder Artikel enthalten, die zu Eaglemoss‘ Sondermodellen erschienen sind und die von vornherein umfangreicher waren als jene zu den meisten Standard-Sammelmodellen. Es folgen im Buch noch weitere längere Artikel zur Raumstation Regula 1, der Scimitar und dem Son’a-Flaggschiff.

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Und im finalen Abschnitt des Buches stehen weitere Schiffe aus der Serie „Enterprise“ im Mittelpunkt. Einige frühe irdische Raumschiff – u.a. welche, die lediglich im Vorspann zu sehen waren bzw. nur in Form jenes ferngesteuerten Spielzeugs, das der junge Jonathan Archer mit seinem Vater im Pilotfilm „Aufbruch ins Unbekannte“ baute – gefolgt von Suliban-Designs und den Schiffen anderer außerirdischer Spezies.

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Bewertung: Wem die vorangegangenen Bücher – vor allem die ersten beiden, die ebenfalls thematisch recht breit gefächert waren – gefielen, der wird auch mit diesem hier seine Freude haben. Viele Artikel kannte ich zwar schon, aber es waren auch jene interessant zu Schiffen, die mir neu waren, weil ich die entsprechenden Modelle nicht gekauft habe. Ein Design muss mir nicht unbedingt zusagen, damit ich am Entstehungsprozess interessiert bin. Insofern haben diese Bücher absolut ihre Existenzberechtigung. Wie oben erwähnt hätte ich mir – u.a. bei der U.S.S. Defiant – den einen oder anderen Artikel noch ausführlicher erwartet. Dafür entschädigt der interessante Artikel zu den klingonischen Schlachtkreuzern aus der klassischen Serie und dem ersten Kinofilm. Trotz unterschiedlicher Designer funktioniert es sehr gut, diese beiden Schiffe gemeinsam zu behandeln.

Ich gebe dem Buch daher 5 Sterne. Es ist wie gewohnt eine gute Sammlung mit einigen Erweiterungen. Aber ein bisschen mehr wäre natürlich immer möglich – so wie mehr Informationen zum Innendesign von Schiffen und manchmal fehlt in den Artikeln ein Bild des schlussendlich zum Zug gekommenen Designs. (Wobei es wohl reiner Zufall ist, aber in diesem Buch kam es mir so vor, als käme dies bedeutend seltener vor als bei den anderen Büchern.)

5stars

Anmerkungen:

Hier eine Übersicht meiner Rezensionen zu den vorangegangenen Raumschiff-Designbüchern von Eaglemoss:

„Deep Space 9 and beyond“ ist das letzte derartige Buch, das angekündigt war. Es ist also fraglich, ob noch weitere derartige Bücher erscheinen werden. Vermutlich wenn, dann eher thematisch speziell zu Schiffen aus den neuen Serien. Allerdings gäbe es sicher noch einige Artikel zu Schiffen der älteren Serien, die noch nicht in Buchform abgedruckt wurden. Zumal Eaglemoss auch nach Ende der Sammelreihe solche Schiffe in Form von Bonusmodellen und Sonderausgaben herausbringt.

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